PD Dr. Christa Tuczay

Privatdozent Dr. Christa Agnes Tuczay (geb. 1952) ist eine österreichische Altgermanistin, Mediävistin und Kulturwissenschaftlerin, die in Wien lebt.

Ab 1971 studierte sie einige Fächer an der Uni Wien, unter anderem Deutsche Philologie, Philosophie, Psychologie und Finno-Ugristik um nur ein paar zu nennen. Mit ihrer Arbeit über das Märchenmotiv ‘Der Unhold ohne Seele’ promovierte sie 1981 in Wien. Bis zum Jahr 2006 war sie Mitarbeiterin des Projektes der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ‘Motiv-Index der deutschsprachigen weltlichen Erzählliteratur von den Anfängen bis 1400.’ Seit 1991 ist sie Lehrbeauftragte und seit 2008 Dozentin am Institut für Germanistik in Wien, war auch Gastprofessorin in Chiang Mai (Thailand), Innsbruck und Klagenfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Erzählforschung, Kulturkunde, Magiegeschichte und Psychohistorie des Mittelalters worüber sie auch zahlreiche Artikel und Bücher verfasste und an internationalen Kongressen teilnahm. Sie veröffentlichte unter anderem zahlreiche Artikel in der Enzyklopädie des Märchens und in den Sammelbänden ‘Mythen des Mittelalters’ von den Herausgebern Ulrich Müller und Werner Wunderlich. Seit ihrer Publikation ‘Magie und Magier im Mittelalter’ (2003) widmete sie sich auch dem Sonderforschungsbereich der Hexenforschung aus mentalitäts- und kulturwissenschaftlicher Perspektive, worauf noch etliche einschlägige Artikel in englischen und deutschen Anthologien folgten.

Interviewzitate:
“Aber wenn Sie mich jetzt fragen, ob ich dran glaube, dass das bis zu einem gewissen Grad, also wenn man sich selber fokussiert unter Umständen tatsächlich hilft, kann ich es mir vorstellen. Aber es fällt möglicherweise heutzutage nicht in dem Bereich der Magie, sondern der Autosuggestion, oder der positiven Einstellung - nicht zu verwechseln mit dem positven Denken. Das ist wieder ein bißchen was anderes. Sondern tatsächlich der Fokussierung und Visualisierung auf einen bestimmten Zustand, Gegenstand, Lebensform, was auch immer.”

“Die christliche Magie unterscheidet sich von der sogenannten dämonischen insofern, als in einer anderen Form quasi mit der übernatürlichen Macht gesprochen wird. Dh bei der christlichen Magie sprich Gebet – bittet man, während bei einer Beschwörung man was bestimmtes fordert. Also da hat man auch ein anderes Ziel. Manchmal sind die Ziele sehr ähnlich und die Form ein bißchen unterschiedlich. Und man sieht das sehr gut bei den 'Merseburger Zaubersprüchen', dass die Art und Weise, also wie die Götter angesprochen werden immer sehr ähnlich erfolgt. Daher kon­nte man ganz einfach die Namen der Götter austauschen und einen christlichen Heiligen an dieser Stelle hinsetzen. Dh die alte Beschwörungformel wurde tradiert und dann christianisiert.”

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