Zoe DeWitt ist eine in Wien lebende Multimedia-Künstler*in und Philosoph*in mit Wurzeln in der Industriemusik und im Wiener Aktionismus. In den 1980er Jahren hat ihr musikalisches Soloprojekt Zero Kama innerhalb des rituellen Industrial / Dark Ambient-Genres internationalen Kult-Ruf erlangt.
Auf dem Gebiet der Performancekunst arbeitete sie als Model in den Hauptaktionen von Hermann Nitschs ‚Orgien Mysterien Theater‘, gefolgt von einer Zusammenarbeit mit Marina Abramović.
In ihrer vielschichtigen künstlerischen Arbeit, die die Bereiche Musik, Performance und Bildende Kunst umfasst, untersucht Zoe DeWitt Grenzbereiche der Existenz wie Tod, Sexualität und Unbewusstes, die vor dem Hintergrund einer radikalen Darstellung des Körpers, die danach trachtet übliche (Geschlechts-) Codes und Bedeutungen zu überschreiten und auszuhandeln. Bei bestimmten Gelegenheiten hält sie Vorlesungen, um ihre Philosophie zu kommunizieren, bei der es um die Schaffung von Realität durch Sprache und Begehren geht, wobei die Überwindung traditioneller Dichotomien wie Subjekt und Objekt, Beobachter und Universum, Ego und die Welt oftmals im Vordergrund steht. 2013 gründete Zoe das Museum of Contemporary Mind (MUCOM) und kuratierte die Ausstellung The L. A. Show: Queer Art // Kontextmalerei, die an verschiedenen öffentlichen Orten in Los Angeles, CA, gezeigt wurde.
Interviewzitate:
„Also in meinem Bestreben eine Theorie der Magie, oder der Wirklichkeit zu entwickeln war für mich einerseits die Psychoanalyse hilfreich, weil die schon eben ein ganzes Repertoire von Begriffen hat und Zusammenhänge, Mechanismen wie die Psyche arbeitet. Und das zweite was für mich wichtig war, war dann eigentlich die Quantenphysik, weil da geht es eigentlich um die Grundlagen unseres Universums. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass Magie funktioniert, dann funktioniert sie weil wir in diesem Universum leben, dann ist auch dieses Universum eben irgendwie magisch, sonst geht das nicht zusammen.“
„Und ja, dieses unschuldige Wünschen – da muss man nicht noch mit Gewalt großartig anschieben, es reicht eine gewisse Subtilität. Auch eine gewisse Indifferenz, das Loslassen ist immer wichtig. Es hat keinen Sinn wenn ich meinen Wunsch jeden Tag 100 mal vorsage, oder 1000 mal, es sei denn ich verliere dann den Inhalt völlig und dann wirkt es auch wieder. Aber, wie gesagt da ist eher das Subtile, das Einfache wichtig und ja auch, dass man sozusagen im Leben das im Fluss hält, diesen Prozess einer gewissen Fähigkeit zur Wunscherfüllung.“