Dr. Georgi Mishev

Georgi Mishev, PhD, geboren 1982, ist ein bulgarischer Autor und Forscher antiker Kulturen und der Religion des Mittelmeerraumes. Weiters erstreckt sich sein Forschungsgebiet auf magische Praktiken, Rituale und Reminiszenzen in der Folklore der Balkanvölker.

Seinen Doktorat hat er auf dem Gebiet des kulturhistorischen Erbes zum Thema ‚die traditionelle bulgarische Kultur als Informationsquelle der Magica im alten Südosteuropa‘ erlangt. Die wissenschaftliche Expertise von Georgi Mishev wird gegenwärtig durch seine persönlichen Beobachtungen und regen Austausch mit Zauberpraktikern in Bulgarien bereichert. Aufgrund seiner Ausbildung - russische und deutsche Philologie - ist er mit der Verschriftlichung von magischen Ritualen einer Reihe slawischer und germanischer Völker vertraut. Er ist das Mitglied einer Familie von VolksheilerInnen und auch in der Ausübung traditioneller Volksmagie eingeweiht. Als Priester und Gründer von Threskeia, einer heidnischen Tradition, die auf den Überzeugungen des alten Thrakien basiert, versteht er sich auch als Übermittler und Bewahrer alter Heilpraktiken und Ritualen.

Interviewzitate: „Die Einstellung der herrschenden Religionen zur Magie heutzutage, also vom Christentum und vom Islam ist ja normalerweise ganz negativ. Aber wenn wir die bulgarische Volkskultur uns näher anschauen, da ist Magie eigentlich ein Teil vom Alltag. In vielen Dörfern gab es in der Vergangenheit fast keine Ärzte und da haben natürlich die VolksheilerInnen die medizinische Versorgung gewährleistet und natürlich Magie für diese Heilungen benutzt. Natürlich wurden auch Kräuter und verschiedene andere Techniken eingesetzt.“

„Magie ist ja ein Teil von meinem Glaubenssystem, denn Magie ist für mich etwas was ein Teil vom Menschen ist.“

„Denn nach diesem archaischen Glauben trägt alles was einmal in Kontakt miteinander stand auch einen Teil von der Energie vom anderen Objekt in sich. Wenn diese Energie mit dem entsprechenden Zauber, oder Besprechungsformel aktiviert wird, dann erreicht man auch das Ziel. Und beim Schadenszauber ist das Ziel das eigentliche Problem.“

"Denn Magie war immer sozusagen am Rande der Gesellschaft. Magie war und ist immer noch etwas was nicht zum offiziellen Glauben gehört. Natürlich findet man ja auch viele Ähnlichkeiten zwischen den sogenannten magischen Praktiken und den ganz gewöhnlichen religiösen Praktiken. Wenn man z. B. eine Messe in der Kirche betrachtet, die trägt ganz viele magische Elemente in sich und diese Teilung zwischen Religion und Magie, die ist ja eher künstlicher Natur."

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